von Gast-Autorin Katrin Stenzel
Man sagt „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.“ (Wir wollen das Wort „erziehen“ jetzt nicht überbewerten)
Aber wollen wir irgendein Dorf?
Meine neueste Erkenntnis aus meiner Fortbildung zur Fachpädagogin für Hochsensibilität: Wir umgehen uns „in der Regel“ automatisch mit Menschen, mit denen wir uns verstehen und auf einer Wellenlänge sind. Ich mag das Wort „schwingen“ in dem Kontext sehr gerne.
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass wir uns am besten mit Menschen verstehen, die einen ähnlichen/gleichen IQ wie wir selbst haben. (Wir bewegen uns in einem Radius von nicht mehr als 15-20 IQ-Punkte oberhalb und unterhalb von unserem eigenen IQ) Hier stimmt die Chemie, weil wir uns intellektuell verstehen.
Genauso ist es mit Hochsensibilität.
Ich bin der Meinung, wenn wir ins Fühlen kommen und offen für neue Begegnungen sind, finden die „richtigen“ Menschen zusammen und es dürfen auch Menschen den eigenen Lebensweg wieder verlassen, die eine andere Abzweigung genommen haben und wir uns voneinander entfernt haben.
Wenn wir bewusst leben, finden wir im Laufe unseres Lebens unser eigenes kleines Sonnensystem. Menschen, mit denen wir uns wohl fühlen. Menschen, die sich wie Heimat anfühlen, egal wie nah oder weit entfernt sie sich gerade in ihrer Umlaufbahn zu uns befinden. Aber alles Menschen, die ähnlich fühlen und denken, bewusst oder unbewusst.
Ich habe mich meine ganze Kindheit und Jugend darum bemüht Freundschaften zu haben. Es waren aber nie Freundschaften. Ich habe mich nie angenommen gefühlt wie ich war, sondern gehörte nur dazu, wenn ich so war wie all die anderen. Ich habe mich auf diesem Weg verloren und wusste nicht wer ich eigentlich war.
Jetzt würde ich mich nie mehr selbst verleugnen, um gemocht zu werden. Heute bin ich gut mit mir und finde jeden Tag mehr zu mir selbst.
Und siehe da: Auf einmal schaue ich mich um und sehe so viele Herzensmenschen, die mit mir schwingen, mein Leben bereichern und mich auf meinem Weg begleiten. Mein Dorf. Mein eigenes kleines Sonnensystem.
Ich bin dankbar dafür und auch dafür, dass unsere Kinder mit so vielen lieben Menschen um sie herum aufwachsen können.
Das wünsche ich jedem von euch. Dass ihr euch nicht um Menschen bemüht, die euch daran hindern ihr selbst zu sein.
Steht zu euch. Liebt euch. In voller Gänze. Mit all dem, was jeden von euch so wunderbar und einzigartig macht.
Also kommt ins Fühlen und vielleicht erkennt ihr auch euer kleines Sonnensystem.
Eure Katrin
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